Allgemein, gedacht, gegessen

Gedanken zur Zeit mit Corona & eine köstliche Tarte aux pommes

5. Mai 2020

Gedanken zur Zeit mit Corona

„Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden“.
Eines meiner Lieblingszitate, das Søren Kierkegaard, einem dänischen Philisophen zugeschrieben wird.
Ich mag es, weil es meinen Glauben stärkt, dass alles immer seinen Sinn hat und ich/wir es oftmals nur erst „hinterher“ verstehen.

Welchen Sinn aber machen diese Wochen verordneter „Langsamkeit“, auf ein Minimum beschränkter Kontakte etc. die uns die Coronakrise abverlangt und viele Menschen/Familien an die Grenzen ihrer Belastbarkeit bringt?
Welchen Sinn hat es, wenn viele Menschen  grad Vieles verlieren: Sicherheiten, Einkommen, gewohnte Abläufe, Normalität, kleinen und großen Luxus. Wenn alle Selbstverständlichkeiten wegbrechen  und die Zukunft nicht mehr planbar und unberechenbar scheint?
Wir erleben derzeit eine Gesellschaft zwischen Angst und Gelassenheit, zwischen Zuversicht und Sorge, zwischen Vertrauen und Verschwörungstheorien, zwischen Hamsterkäufen und starker Solidarität und auch wie kreativ viele Menschen sich an die völlig neue Situation anpassen. Vieles ist verunsichernd in diesem Tagen. Fast nichts ist mehr wie vor „Corona“.

Über so einiges werden wir „später“ vielleicht staunen, über unerwartetes wundern und möglicherweise auch erschrocken sein, über die negativen Ausmaße der Krise.
Denn Krisen holen aus dem Einzelnen und der Gesellschaft stets das Schlimmste, aber auch immer das Beste hervor.

Herzensgüte, Blütenherz

Als die ersten Meldungen kamen, dass im Nu in allen Geschäften Toilettenpapier und Nudeln ausverkauft waren, fragte ich mich verständnislos WARUM, diese Hamsterkäufe von Toilettenpapier und Nudeln??? Ich empfand es als unsolidarisch, egoistisch!

Dann erinnerte ich mich, an die Seminare die ich beruflich zum Umgang mit Veränderungsprozessen gebe…  wie ich stets für dieTeilnehmenden versuche erfahrbar zu machen, dass  ein guter Weg aus der „Schockstarre“ gegenüber einer unliebsamen Veränderung darin besteht, den Veränderungsprozess aktiv mitzugestalten. Wir können schwierige Situationen einfach besser aushalten, wenn wir das Gefühl haben, wir können etwas tun.
Plötzlich verstand ich (zumindest ein bisschen mehr) was hinter dem HamsterVerhalten steht: Ich bin nicht hilflos, ich kann etwas tun, ich kann vorsorgen, ich kann für mich und meine Familie sorgen. So kann ich mich ein bisschen sicherer fühlen. Wenigstens beim Einkaufen kann ich erleben: Ich bin nicht ausgeliefert, ich kann etwas tun: Toilettenpapier kaufen. Und Nudeln.

Hat die Pandemie nun einen Sinn oder nicht?

„Sinnproduktion wird vor allem von jenen betrieben, die das Privileg des Homeoffice haben“, sagt die Publizistin Sieglinde Geisel.
Ich musste schmunzeln über diesen Satz. Auch wenn ich schon vorher dankbar einzuordnen wusste, dass ich zu den Priviligierten gehöre, die im Homeoffice arbeiten dürfen, fühlte ich mich irgendwie wie ertappt 😉
Klar, ohne existentielle Not und safe zu Hause, lässt sich leicht das Gute und Sinnhafte entdecken.
Auch bin ich mir seeehr bewusst, dass es mehr als zynisch wäre, angesichts der sich verschärfenden Gewalt an Frauen und Kindern im Kontext von Corona (ich habe 17 Jahre selbst in einem autonomen Frauenhaus gearbeitet), für die an den Folgen von Corona sterbenden Menschen, unter Einsamkeit leidender oder sich in höchster existentieller Not befindlicher Menschen, nur von Chancen, Sinn und dem Guten der Krise zu reden. Dass das Coronavirus derzeit für die menschliche Gesellschaft einen immensen Schaden anrichtet, ist offensichtlich.
Nein, „Corona ist keine Pause von der Wirklichkeit“ (Markus Gabriel Philosoph)

Also STOP making sense?
Aus meiner Sicht, trotzdem nicht!
Das Schöne, Sinnhafte und Gute sehen zu können, ist eine wichtige Ressource, „das Schwere“ besser (er)tragen zu können. Und Sinn stärkt Resilienz und Motivation.

Manchmal übersehen wir das Gute auch einfach, weil unser Blick verstellt ist?! Weil wir uns in der Opferrolle sehen?! Ja, das Coronavirus hat alles auf den Kopf gestellt. Die Welt befindet sich in einem aufgewühlten seelischen Zustand.
Zeit für einen Perspektivwechsel!

Max Frisch soll gesagt haben: „Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“

Die aus meiner Sicht mindestens 10 guten Seiten der Coronakrise

  1. Die Erde bekommt eine Verschnaufpause! Nachweislich sauberere Luft, Ruhe statt Fluglärm, weniger Autos auf den Straßen (schöner Nebeneffekt: keine Staus mehr auf den Straßen, weniger Unfälle).
  2. Solidarität, Zusammenhalt und Nächstenliebe wachsen
  3. Wir wertschätzen die eigene Gesundheit wieder mehr
  4. Sind dankbarer für das was wir haben
  5. Die Isolation und die Einschränkungen lehren uns, einfach einfacher zu leben. Wir kaufen weniger Neues, wir tun (freizeitmäßig)weniger, müssen zufrieden sein mit dem, was wir sind und haben.
  6. Wir konzentrieren uns mehr auf das, was wichtig ist. Wir planen weniger.
  7. Kreativität und Humor im Netz explodieren förmlich
  8. Die Wirtschaft wird kreativ
  9. Wir schätzen Berufe, die wir sonst selten wahrnehmen.
  10. Forscherteams arbeiten weltweit vernetzt

Aus Sicht des Zukunftsforschers Harald Welzer stecken in der Corona-Krise auch große Chancen für die Gesellschaft. „Wir sind in einer Situation, in der etwas geschehen ist, das fast alle Routinen und den Normalbetrieb unterbricht. Daraus könne eine „Lerngeschichte“ werden“.

Das sehe ich genauso, deshalb  versuche ich gerade beruflich so eine „Lerngeschichte“  in unserem Betrieb zu initiieren, aber meine  Begeisterung teilen grad noch nicht so viele, also muss ich noch ein bisschen beharrlich bleiben mit meinem Anliegen und geduldig sein…

Zum Abschluss heute noch Lust auf was Süßes? Wie wärs mit einer …

Tarte aux pommes (Französische Apfeltarte)

Französische Apfeltarte

Ihr braucht…

3 kleine Äpfel
100 g Mehl
50 g Zucker
60 g Butter
1 Eigelb

3 EL Crème fraîche
1 Ei
3 EL Joghurt
2 EL Vanille Zucker

Die Mengenangabe für den Boden ist für ein kleine 20-22cm breite Tarte gedacht.

Den Teig für den Boden vorbereiten : 100 g Mehl, 50 g Zucker, 60 g Butter, 1 Eigelb und 2 EL Wasser zusammen kneten, bis sich ein schöner Plätzchenteig formt.
Diesen Teig ausrollen und in eine Tarte-Form geben.
Den Teig mit Backpapier bedecken… darauf irgendwelche trockene Hülsenfrüchte tun und das Ganze erst mal 10 Minuten bei 180-185 °C  Umluft  backen…
Nach 10 Minuten, das Backpapier mit den Hülsenfrüchten wegnehmen und für weitere 10 Minuten bei 180-185 °C Umluft backen.
Die Bodenfüllung vorbereiten, in dem man 3 EL Crème fraîche, 1 Ei, 3 EL Joghurt und 2 EL Vanille Zucker zusammen mischt.
Die Äpfel schälen und in Scheiben schneiden. 3 EL von unserem Appareil auf dem Tartenboden streichen und die Apfelscheiben darauf platzieren.
Die Tarte für noch 25-30 Minuten bei 180-185°C Umluft  in den Backofen schieben.

Ich wünsche euch einen gesunden und in eurem Sinne schönen Tag und freue mich auf eure Kommentare!

Gänseblümchen, Spruch, Wiesenblume

XoXo Amy

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3 Kommentare

  • Antworten Karen 8. Mai 2020 at 15:08

    Danke liebe Amy 🙏 für diesen tollen Blogpost.

  • Antworten Heike 22. Mai 2020 at 8:31

    Wunderbare, zum Nachdenken anregende Zeilen…
    Die Tarte hört sich köstlich an.
    Vielen Dank, liebe Amy

    • Antworten Amy 23. Mai 2020 at 13:04

      Das freut mich sehr liebe Heike, hab Dank für deine Zeilen!
      Genieße einen wunderbaren Samstag!
      Herzlichste Grüße an dich
      Amy

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