Der Norden Balis ist ein Mosaik aus Farben und Klängen, wo jeder Morgen im Duft der Nelken und im Gesang heiliger Gebete und der Vögel erwacht.
Amy
Auf dem Weg von Nusa Penida nach Lovina
Unsere Weiterreise begann auf der kleinen wildschönen Insel Nusa Penida und führte uns weiter – hinein in das grüne Herz des Nordens von Bali, bis hinauf in die Berge, die das Meer in der Ferne umarmen. Es war eine Fahrt, die uns nicht nur über Straßen, sondern auch in tiefere Schichten der Schönheit und Spiritualität dieser Insel führte.
Der erste Stopp galt unserem Appetit und der Lust auf eine frische Kokosnuss. Unser Fahrer kannte ein leckeres Restaurant auf dem Weg…
Weiter ging`s… vorbei an einem Ort tiefer spiritueller Kraft: Pura Ulun Danu Bratan. Der Tempel, der sich am Ufer des Bratan-Sees erhebt, scheint fast magisch aus dem Dunst und den Wolken zu tauchen, als würde er zwischen den Welten schweben.
Hier, an diesem Kratersee, der einst als heilig betrachtet wurde, verschmelzen Erde, Wasser und Himmel in einer stillen Harmonie. Der Tempel ist nicht nur Shiva, Brahma und Vishnu geweiht, sondern auch der Seegöttin Dewi Danu, die als Bewahrerin des Lebens gilt.
Villa Moonlight in Tigawasa: Ein Paradies in den Bergen
Am Abend (erwähnte ich schon, dass man die auf google maps angegebenen Fahrtzeiten, immer mindestens verdreifachen sollte) erreichten wir unser Ziel: unsere Unterkunft für die nächsten Tage, die Villa Moonlight in Tigawasa. Hoch oben in den Bergen gelegen, bot sie einen Ausblick, der einem den Atem raubte. Von hier aus konnte man die Dörfer im Tal sehen, den Ozean in der Ferne, und der Himmel leuchtete in den Farben des Sonnenuntergangs.
Als die anderen noch loszogen, um essen zu gehen, entschied ich mich, in der Villa zu bleiben und diesen magischen Ort in Stille zu genießen. Der Infinity-Pool spiegelte das warme Licht der untergehenden Sonne wider, während die Geräusche der Vögel und die leisen Klänge aus den fernen Tempeln die Luft erfüllten. Es war, als wäre ich im Paradies angekommen… Es war ein Moment des Friedens, in dem die Welt still und vollkommen schien, ein Moment, der die Seele zur Ruhe kommen ließ.
Das schöne offene Bad…
DetailFotoshooting an einem verregneten Nachmittag… 😉
Die heißen Quellen von Lovina und der Brahmavihara Tempel
Am nächsten Tag sind wir als erstes zu den heißen Quellen von Lovina gefahren , bekannt als Air Panas Banjar. Sie liegen inmitten üppiger Natur und sind ein beliebtes Ziel zur Entspannung. Das mineralhaltige Wasser, das aus vulkanischen Quellen sprudelt, wird von den Einheimischen seit Jahrhunderten für seine heilende Wirkung geschätzt. Das warme, schwefelhaltige Wasser soll dabei helfen, Muskelverspannungen zu lösen, die Durchblutung zu fördern und Hautbeschwerden zu lindern. In den liebevoll angelegten Becken können Besucher in ruhiger Atmosphäre baden und die heilenden Kräfte der Natur genießen.
Überraschenderweise waren wir fast allein dort, obwohl wir auf Fotos oft Touristenmengen gesehen hatten. Meine Freundin Sylvia hatte die seltene Gelegenheit, in einem der Becken ganz allein zu baden, und so konnte ich einige unvergessliche Bilder machen, wie sie in dem warmen, heilenden Wasser entspannte.
Danach besuchten wir den beeindruckenden Brahmavihara Tempel – das größte buddhistische Kloster auf Bali, auch bekannt als „Banjar Buddhist Temple“.
Der Tempel beeindruckt mit seiner Kombination aus balinesischer Architektur und buddhistischen Symbolen, die sich harmonisch in die tropische Umgebung einfügen. Mit goldenen Buddha-Statuen, kunstvoll geschnitzten Stupas und einer friedlichen Meditationshalle bietet der Brahmavihara Tempel einen Ort der spirituellen Einkehr und Reflexion.
Auch wenn während der Reise weit über 1000 Fotos entstanden sind, fällt mir beim Schreiben auf, dass es viele Momente gibt, die ich mit der Kamera nicht festgehalten habe – Momente, die tief in mir gespeichert sind, als innere Bilder. Die Aufnahmen, die ich gemacht habe, geben natürlich nicht annähernd wieder, wie überwältigend manche Anblicke in Wirklichkeit waren.
Manchmal war es aber auch schlichtweg die Erschöpfung, die mich vom Fotografieren abhielt. Der wenige Schlaf, verursacht durch Schmerzen, und die drückende Hitze sowie die hohe Luftfeuchtigkeit machten mir echt zu schaffen.
Nelken, Wasserfälle und ein balinesisches Zuhause: Ein besonderer Tag mit Bob Bali
Manchmal sind es nicht die Orte, die eine Reise unvergesslich machen, sondern die Menschen, die uns auf dem Weg begleiten.
Amy
Unterwegs durch das grüne Herz Balis, begleitet von unserem Guide Bob Bali…
Bob ist mehr als nur ein Guide – er ist Priester und Heiler, tief verwurzelt in der balinesischen Kultur und Spiritualität. Mit seiner humorvollen Art und seinem tiefen Wissen führte er uns auf eine Reise abseits der touristischen Pfade, hin zu den Geheimnissen des ländlichen Lebens.
Zu den Nelkenbäumen, deren aromatische Blüten hoch oben in den Wipfeln wachsen. Um sie zu ernten, klettern die Einheimischen geschickt auf neun Meter hohe Bambusleitern, ein Anblick, der uns staunen ließ und den wir, zumindest mal bis zur dritten Stufe, selbst probierten. Der Duft der Nelken erfüllte die Luft, süß und würzig zugleich – ein Duft, der für mich (neben Frangipani) die Essenz dieser fruchtbaren Insel verkörpert.
Während wir weiterzogen, sahen wir eine Dorfbewohnerin, die mit geübten Händen Körbe flocht. Diese Kunst, die von Generation zu Generation weitergegeben wird, ist ein wesentlicher Teil des balinesischen Alltags, denn die Körbe werden oft bei Zeremonien verwendet, um Opfergaben zu tragen.
Ein weiteres Ausflugsziel war der Aling-Aling-Wasserfall, dessen erfrischende Wassermassen von Felsen in ein blaugrünes Becken stürzen, in denen man schwimmen oder, für die Mutigen, in das kühle Wasser springen oder runter rutschen kann.
Überall auf Bali sieht man sie: Schwarz-weiß-karierte Tücher, die um Bäume (Statuen, Tempel etc.) gewickelt sind. Diese Tücher symbolisieren die Balance zwischen den guten und bösen Geistern, die in den Bäumen ruhen. Weiß steht für das Leben, schwarz für den Tod. Nach balinesischem Glauben entsteht Harmonie, wenn gegensätzliche Kräfte zusammengeführt werden.
Zum Abschluss dieses besonderen Tages lud uns Bob zu sich nach Hause ein, wo seine Familie uns mit balinesischem Tee und Kaffee empfing. In der einfachen, aber warmen Atmosphäre seines Zuhauses spürten wir die tiefe Gastfreundschaft und Herzlichkeit, die typisch für Bali ist. Ein besonderer Moment, in dem wir nicht nur die Natur und Kultur der Insel, sondern auch die Menschen selbst auf eine ganz besondere Weise kennenlernen durften.
Mayong Cultural Walk
Wir wollten noch ein wenig mehr vom balinesischen Landleben…
In Mayong Village, nur 19 km südöstlich von Lovina, werden wir herzlich von Putu Artana und seiner Familie in ihrem traditionellen Zuhause empfangen. Hier tauchen wir in das ländliche Leben Balis ein und lernen seine Kultur auf authentische Weise kennen.
Unsere Wanderung führt uns durch die wunderschönen Reisterrassen und die malerische Landschaft des Dorfes. Während wir durch das üppige Grün und die sanften Hügel spazieren, spüren wir den friedlichen Rhythmus des ländlichen Alltags.
Besonders beeindruckend war der Einblick in den Reisanbau, ein zentraler Bestandteil des ländlichen Lebens auf Bali. Wir lernten nicht nur, wie mühevoll und präzise der Anbau dieser Grundnahrungsquelle ist, sondern auch, wie stark er mit den natürlichen Rhythmen und Traditionen der Menschen verbunden ist.
Wir erfuhren von exotischen Früchten wie der saftig-süßen Mangosteen und den gigantischen Jackfruits, deren Größe allein schon beeindruckt. Und dann war da noch die Vanille – eine Pflanze, die nicht nur wegen ihres herrlichen Aromas berühmt ist, sondern auch wegen der aufwändigen Pflege, die sie erfordert.
Vanille, die zur Familie der Orchideen gehört, stammt ursprünglich aus dem tropischen Regenwald und benötigt besondere klimatische Bedingungen, die denen ihrer Heimat ähneln. Was diese Pflanze so besonders macht, ist der aufwändige Prozess, den sie durchlaufen muss, um überhaupt Früchte zu tragen. Die zarten Blüten der Vanille müssen per Hand bestäubt werden, da keine natürlichen Bestäuber auf Bali existieren. Dieser akribische Prozess, gepaart mit der langwierigen Ernte und Trocknung der Schoten, erklärt, warum Vanille eines der teuersten Gewürze der Welt ist.
Im Anschluss an den Spaziergang erwartete uns ein köstliches traditionelles balinesisches Mittagessen, liebevoll von der Familie – Frau und Sohn- zubereitet. Während wir die köstlichen Aromen genießen, hatten wir noch die Gelegenheit, uns in entspannter Atmosphäre über die balinesische Kultur auszutauschen.
Noch ein paar Impressionen…
Wer Lust auf mehr hat… auf meinem Instagramaccount findet ihr viele Reisevideos in den Highlights
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Vorherige Posts zur Balireise
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Nusa Penida klick hier
Im nächsten Blogpost geht es nach Ubud…
Vielen Dank für euren Besuch!
XoXo Amy
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